Teil 2 und letze Etappe unserer Europareise!
06.07.2017 Unsere Heimatpause ist beendet, so starten wir um 9.00 Uhr in Wittingen
Richtung Wolfsburg. Wir fahren den Elbe-Seitenkanal bis zum Wasserstraßenkreuz
Mittellandkanal, dann weiter zur Schleuse Sülfeld. Nach einer Stunde Wartezeit
dürfen wir mit zwei Frachtschiffen und drei weiteren Sportbooten in Richtung
Wofsburg zu Tal schleusen. Der Hub der Schleuse beträgt 9 m, es sind für
Sportboote wenig und schlecht angebrachte Festmacher vorhanden.
Nach 53 km, 1 Schleuse und einer öden Strecke erreichen wir den Hafen
des WSV Wolfsburg nach 6 Stunden. Der Hafen ist gut ausgestattet und liegt
direkt neben dem VFL Wolfsburg Stadion, der Autostadt, dem Phaeno, der
Porschestraße ( Fufgängerzone) und dem 20000 qm großen Outletcenter.
An Bord haben und hatten wir zwei Gäste, 1. unsere liebe Enkeltochter Freya
und eine ca. 1 m lange Schlange! Wir hatte gerade Besuch von Sabine und
Günter, als wir eine auf dem Boden stehende Tasche anhoben, darunter lag eine
Schlange!!! Als kleiner Junge bin ich mal in eine Schlangengrube mit zig
Schlangen gerutscht und habe seither eine Schlangenphobie, also sprang ich
sofort auf die Bank!
Petra blieb ganz ruhig, nahm die Ringelnatter mit beiden Händen auf, trug
sie zum Ufer und setzte sie ins Gebüsch. Ich musste mich erst wieder beruhigen.
07.07.2017 Wir blieben noch einen Tag in diesem gastlichem Hafen, um die vielen
Freizeitangebote zu nutzen. Da wir die sehr sehenswerte Autostadt schon
kannten, führte mich Freya in Phaeno. Das Phaeno bietet :
Außerschulischer Lernort phaeno
Phänomene sehen, spüren, hören, selber ausprobieren und erforschen können
anerkannte außerschulische Lernort phaeno.
An über 350 Stationen machen die Besucher einzigartige
Erfahrungen, die sie zum Lernen motivieren.
Ich kann Euch versprechen, auch als Opa gibt es hier eine Menge zu Entdecken.
Da man das Phaeno verlassen und wieder betreten kann, ohne erneut
zu zahlen, trafen wir uns zwischendurch mit Petra um etwas zu essen und im
im Outletcenter zu shoppen. Es war ein toller Tag in Wolfsburg!
Zaha Hadids Weltarchitektur
"Eines der zwölf bedeutendsten modernen Bauwerke der Welt"
08.07.2017 Wir starten um 9.00 Uhr in Wolfsburg, unsere heutige Etappe geht bis
Haldensleben. Nach 53 km, entlang an grünen Ufern und Schiffsentladestellen
erreichen wir den sehr gepflegten und freundlichen Hafen des WSV Haldensleben.
Im Hafen treffen wir, zu unserem Erstaunen, das Schwesterschiff unserer Aherius
Nur 300 m vom Hafen entfernt füllen wir unsere Vorräte in einem„Netto„ Markt
auf.
10.07.2017 Gestern hat uns Freya wieder verlassen und unsere Enkeltochter Ragna kam für
und eine Woche an Bord. Gegen neun Uhr sind wir dann in Richtung Burg
11.07.2017 aufgebrochen, die Fahrt ging noch eine Weile auf den Mittellandkanal, vorbei am
Elbe-Dreieck Rothensee, über die Elbe zur Schleuse
Zerben.Hier endet derMittellandkanal und es beginnt die
Havel- Oder- Wasserstraße.Nun ging es durch die Schleuse
Wusterwitz, dem Plauer See nach Brandenburg.Die Fahrt ging durch eine
lauschige Flußlandschaft mit schönen Seen.
In Genthin legten wir an einem Lidl eigenen Steg an, und füllten
unsere Lebensmittel- und Getränkevorräte auf. Bequemer geht es nicht!
Der Stadthafen in Brandenburg ist neu entstanden, der Hafenmeister ist super
freundlich und die Sanitäranlagen sehr gepflegt!
12.07.2017 Wir brechen um 10.00 Uhr in Richtung Spandau auf. Das Wetter ist wechselhaft,
mal regnet es stark, mal regnet es weniger stark! Wir fahren wieder durch
schöne und abwechslungsreiche Natur und erreichen Spandau nach 6 Stunden,
1 Schleuse und 56 km um 17.00 Uhr. Wir legen direkt vor der schönen Spandauer
Altstadt, an einem 24 Stunden Anleger, an.
24.07.2017 Es geht weiter auf der oberen Havel! Start um 9.00 Uhr in Zehdenick in Richtung
Bredereiche.
Nach 4 Stunden, 3 Schleusen und einer Fahrt durch ein wunderschönes
Naturreservat erreichen wir den Ort. An einem kleinen Anleger vor dem Gasthaus
Bootshaus finden wir für die nächsten 2 Tage einen ruhigen Liegeplatz.
Starkregen der nächsten 48 Stunden hat uns an Bredereiche gebunden.
Der Ort liegt einsam in dieser wenig besiedelten Gegend, die Zeit steht hier still!
Handy-und Internetempfang ist aus! Wir haben uns in einem kleinen Konsum
mit Lebensmitteln versorgen können und hatten Zeit zum Lesen.
02.08.2017 Der Hafen von Waren war bis auf den letzten Platz belegt und entsprechend
hektisch war auch das Hafengetümmel. Wir sind um 9.00 Uhr in Richtung
Jabelscher See Aufgebrochen, um das genaue Gegenteil zu erleben!„Ruhe“
Es war ein schöner Weg über den Kölpinsee durch eine enge Durchfahrtzum
Jabelschen See. Den See haben wir einmal durchfahren, um dann in einer
Schilfnische,an einem Baum, die Aherius zu befestigen. Zur Sicherheit habenwir
noch den Heckanker gelegt. Hier verbrachten wir den Tag und die Nacht in
traumhafter Stille! Am Abend mußte Asko an Land zum Gassi gehen.
Ich hab das Heck der Aherius zu einer seichten Stelle gezogen,
mir Asko geschnappt und ihn an Land getragen!
Es ging wunderbar und zurück auch. Am nächsten Morgen der gleiche Versuch,
doch Asko hat sich gewehrt und mich dabei gekratzt, worauf er im Wasser landet
und ich auch! Zurück hatte ich ihn sicherer auf dem Arm, bin ausgerutscht
und so sind wir zum Boot geschwommen!
Nach dem Frühstück sind wir weitergefahren in Richtung Alt Schwerin
Plauer See. Nach nur 20 km, einer Drehbrücke und 2 Stunden haben wir
am Gaststeg des Fischers angelegt.
03.08.2017 Am Steg des Fischers von Alt Schwerin liegen wir bestimmt schon das
15. mal, seit der Wiedervereinigung. Es gefällt uns immer wieder sehr gut
an diesem heimeligen Ort. Der Schwimmsteg ist solide und sicher, die Umgebung
verträumt, der Fischladen hat eine tolle Auswahl an Räucherfisch, Frischfisch und
Fischbrötchen, das Lokal „Zur Forelle“ eine reichliche Auswahl an Fischgerichten,
aber auch Fleischgerichte, der See ist glasklar und das Baden ein Vergnügen!
Alt Schwerin ist ein wirklich schöner Ort zum Seele baumeln lassen und genießen!
Wir lassen die Aherius für ca. 14 Tage am Steg für Festlieger liegen, um
nach Wietzendorf zu fahren. Ab Ende August werden wir die Aherius zu ihrem
Winterlager fahren.
Ein Traum ist erfüllt, die Fahrt durch Europa beendet!
Es begann mit einem Traum vor ca. 30 Jahren, eine Fahrt mit einem Boot auf den Binnenwasserstraßen durch Europa! Der Wasserwegeplan Europa hing in Petras und meinem Büro, in Übergröße, an der Wand. Der Zeitpunkt war offen, spätestens mit Beginn der Rente sollte es aber losgehen! Nun kam es, wie so oft im Leben anders als gedacht und die Fa. Storck hat sich neu erfunden. In diese Neuerfindung passten wir langjährigen Mitarbeiter nicht so recht hinein und es wurde alles getan, dass wir das Handtuch werfen und gehen. Das gehen hat sich gelohnt, weil neben der guten Ruhestandsreglung die Zeit für die Verwirklichung unseres Traumes kam! Kurzerhand haben wir unser bisheriges Boot „ Mawey“ verkauft und ein für die Tour geeigneteres Boot gefunden. Mit der La Perla fanden wir es in Merzig an der Saar. Aus
La Perla wurde die Aherius und am 9.04.2013 begann unsere Fahrt durch Europa!
In 2013 durchfuhren das wunderschöne Frankreich, parkten 3 Wochen im Zentrum von Paris,
überquerten die Ardennen und die Vogesen, befuhren das wunderschöne Tal der Loire, lernten
die Champagne kennen, absolvierten 628 Schleusen und wir lernten sehr hilfsbereite und freundliche Franzosen kennen.
In 2014 waren die Niederlande unser Ziel, nachdem die Aherius in der Herstellerwerft neu
lackiert und generalüberholt wurde. Die Niederlande querten wir von Süd nach Nord und von
West nach Ost. Alle Landesteile hatten ihren besonderen Reiz, der Käse und die holländichen
neuen Matjes werden uns in Erinnerung bleiben, wie die blitzsauberen Ortschaften wie Alkmaar
usw. usw. das wohl fröhlichste Volk unserer Reise lernten wir hier kennen.
In 2015 war Deutschland angesagt, mit dem Schwerpunkt „Berlin und drumrum“! In Berlin
haben wir unsere Fahrt für 6 Wochen unterbrochen um mit dem Wohnmobil durch Schweden,
Finnland, Norwegen und Dänemark zum Nordkap und zu den Lofoten zu fahren. Es war ein
wunderschöne und beeindruckende Fahrt. In den skandinavischen Ländern begegneten uns die Menschen sehr offen, hilfsbereit und freundlich. Auch in Deutschland wurden wir freundlich und hilfsbereit behandelt, nur wir Deutschen wirken schon gestresster, hektischer und
eigensinniger als der Rest der Europäer!
2016 stand dann in Zeichen der Ostsee mit Ihren Anliegern Deutschland, Polen, Schweden und besonders Dänemark. Auch wenn die Ostsee nicht als Binnenwasserstraße zu sehen ist, so gehörte sie doch zu unserem Ziel Europa! Mit den sehr freundlichen Polen begann unsere Reise,
setzte sich über die wunderschöne Insel Hiddensee fort, querten die Kadetrinne und erlebten
einen wunderschönen Sommer in der dänischen Inselwelt, mit einem kleine Abstecher nach Schweden. Die Dänen waren in diesem Jahr zum glücklichsten Volk der Welt erkoren worden,
wir können nur bestätigen, wie liebenswert und zufrieden die Dänen sind.
Das letzte Jahr unsere Reise auf den Wasserwegen Europas begann im Mai 2017 in der
Marina Minde. Es war schon etwas Wehmut beim Start in Dänemark dabei, aber nach dem Ablegen war alles vorbei und die Freude über die Fahrt entlang der „ Schleswig-Holsteiner Küste“ ist groß. Eine schöne Küste, zum Schluss noch mit rauhem Wind, geht wieder über in Binnenwasserstraßen wie der Elbe-Lübeck Kanal, die Elbe, derElbe-Seitenkanal, der Mittellandkanal, die untere und obere Havel zur Müritz und zu unserem Zielhafen Lübz an der Elde-Müritz Wasserstraße!
Das Binnenrevier zwischen Berlin und Schwerin ist unser Heimatrevier und wir werden uns ab 2018 in diesem einmaligen und wohl schönstem Binnenrevier Europas aufhalten.
Fazit:
Es war ein riesiges Glück, das ich schon mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen konnte und Petra und ich unser Motto „Wir treiben wie eine Feder auf dem Wasser“ leben konnten.
Es wahr ein Traum und dieser Traum wurde mehr als erfüllt! Dafür sind wir sehr Dankbar!
Die schönen Erinnerungen werden uns in unserem weiteren Leben begleiten und so haben wir
beschlossen Europa, ab diesen Herbst, mit dem Wohnmobil weiter zu erkunden.
Unser Motto: „ Abenteuer Europa“
Nun noch einen herzlichen Dank an Euch, die ihr unsere Zeilen gelesen habt und uns auf dieser
Fahrt begleitet und unterstützt habt! Es war ein sehr gutes Gefühl für uns!
Ein besonderer Dank geht an Petra, die immer mit Optimismus, kleinen liebenswerten Dingen und vor allem mit ihrer hervorragenden Küche sehr zum guten Gelingen beigetragen hat!
Eine schöne Zeit auf dem Wasser geht zu ende
und
eine spannende Zeit mit dem Wohnmobil beginnt!